Grußwort des ersten Direktors

von BRG/BORG Telfs
18. Dezember 2020

Von HR Mag. Ferdinand Reitmaier 

Es ist wohl eine Fügung, aber auch eine ehrende Verpflichtung, dass der Gründungsdirektor (1970 – 1994) der jubilierenden Schule Grußworte überbringen darf. Eine Schule altert aber nicht wie ein menschlicher Organismus, denn sie verjüngt sich jährlich neu: durch eintretende Schüler und Lehrer, durch neue Direktoren, durch neue Obleute des Elternvereins, durch Zubauten und Sanierungen oder gar durch einen Neubau, wie es bei meiner ehemaligen Schule geschah. Insgesamt fünf SchulleiterInnen und an die 200 LehrerInnen haben dem BRG/BORG Telfs ein prägnantes Profil verliehen, das durch die Jahrzehnte noch geschärft wurde. Menschlichkeit, Weltoffenheit, Wissensvermittlung, Selbständigkeit im Denken und Handeln waren seit jeher Ziele des pädagogischen Wirkens. 

Die Eröffnung des MUPÄD (Musisch-pädagogischen Realgymnasiums) Telfs im Schuljahr 1970/71 stand am Ende eines jahrelangen Ringens um die Errichtung einer Höheren Schule in Telfs. Mitte der Siebziger Jahre erfolgte die Umwandlung zum BORG Telfs mit verschiedenen Zweigen. Besondere Herausforderungen waren in den nächsten Jahren die ständige Modernisierung, wie die Einführung des Computereinsatzes in Verwaltung und Unterricht, die Installation von Schulversuchen, die Etablierung des BORG- Balles zum gesellschaftlichen Ereignis in Telfs, die Sport - und Intensivsprachwochen, ein notwendiger Um- und Erweiterungsbau in den Neunziger Jahren bis hin zum Neubau des heutigen Schulzentrums. In den letzten Jahren standen die Digitalisierung und die Bewältigung der Zentralmatura mit den drei Säulen Schriftlich, Mündlich und Vorwissenschaftlicher Arbeit vor allem im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit. Die Errichtung des so erfolgreichen „Technischen Gymnasiums“ in Kooperation mit der Thöny Akademie Telfs zählt wohl zu den glanzvollsten Höhepunkten in der Geschichte der jubilierenden Schule. 

Wie viele junge Menschen in 50 Jahren durch die Telfer Bildungsstätte gegangen sind und hier entscheidende Jahre ihrer menschlichen und beruflichen Entfaltung verbracht haben, war für mich zahlenmäßig nicht greifbar. Ich möchte ihnen aber dafür danken, dass sie mit Talent und Fleiß die Bildungsarbeit der Schule ermöglicht und mitgestaltet haben. Auch den Eltern der Schüler gebührt Dank, dass sie der Schule ihr Kostbarstes, ihre Kinder, anvertrauen und das seit einem halben Jahrhundert.  

Ein solches Jubiläum bietet aber auch eine willkommene Gelegenheit, all jenen öffentlich zu danken, die die Schule gegründet und aufgebaut haben: Vor allem dem „Kuratorium für die Errichtung einer Höheren Schule in Telfs“ ( P. Lukas Köhle)  sowie der Marktgemeinde Telfs unter Bgm. Helmut Kopp.  Ein großes DANKE auch an alle ehemaligen KollegInnen, allen anderen Mitarbeitern angefangen von den Raumpflegerinnen, den Schulwarten, den Sekretärinnen, den Schulärzten, allen Obleuten des Elternvereins sowie den ehemaligen Internatsleitern. 

Mit diesen Grußworten soll aber auch der vielen bereits verstorbenen KollegInnen gedacht werden: Requiescant in Pace!  

Dankbar und mit großer Freude möchte der erste Direktor dem BRG/BORG Telfs die herzlichsten Glückwünsche zum 50-jährigen Jubiläum übermitteln: „Vivat, Crescat, Floreat!“ Möge dem Gymnasium Telfs eine gute Zukunft beschieden sein, denn in der guten Bildung liegt ein Stück Zukunft unserer Heimat! 

Die Erfolge in der Vergangenheit haben die große Bedeutung dieser Bildungseinrichtung für die Bevölkerung des mittleren Oberinntales in wirtschaftlicher, sozialer und vor allem menschlicher Hinsicht auch für die nächsten fünfzig Jahre mehr als bestätigt.