Poetry Slam

von Noemi Wörmer
05. Februar 2025

Poetry-Slam-Workshop

Am 7. Jänner 2025 lud unsere Deutschlehrerin Frau Wörmer den Poetry Slammer Emil Kaschka zu uns in die 5t-Klasse am Technischen Gymnasium Telfs ein. Wir lernten, wie ein Poetry-Slam aufgebaut ist, wie er vorgetragen wird, wie man einen solchen schreibt und noch einige Tricks und Übungen, um besser schreiben zu können.

Der Workshop begann mit der Vorstellung von Herrn Kaschka. Im Anschluss trug er einen selbst geschriebenen Text über das Bundesheer vor, der wirklich witzig und kreativ war.

Anschließend waren wir dran: Wir sollten einfache Wörter wie „Katze“ in poetische Formulierungen wie „fellauswürgender Mäuseverschlinger“ umwandeln. Dies war eine äußerst interessante Übung mit Synonymen, die viel Spaß machte.

Bei der nächsten Schreibübung vervollständigten wir den Satz „Liebe ist wie…“ mit einem Wort unseres Tischnachbarn und fügten eine Erklärung hinzu: „Liebe ist wie ein Heißluftballon. Wenn du Pech hast, stürzt du ab.“ Hier konnten viele von uns ihre Kreativität zum Erblühen bringen.

Zwischendrin zeigte uns Kaschka noch, wie wir die Angst, etwas Falsches zu schreiben, überwinden können, indem er uns fünf Minuten ohne Pause drauflos schreiben ließ.

Nach einer kurzen Pause arbeiteten wir dann 30 Minuten an unserem eigentlichen kleinen Poetry Slam und viele trugen ihren Text am Ende des Workshops freiwillig vor. Die  Ergebnisse äußerst unterschiedlich, manche reimten sich, manche nicht, manche waren witzig... Leider reichte die Zeit nicht für alle Texte.

Alles in Allem hat mir der Workshop viel Freude bereitet und ich würde so etwas gerne wiederholen.

Liam File, 5t

Hier zwei Texte der SuS aus der 5t:

 

Poetry Slam (Leonard Pichler)

Busfiarer – so a Thema für sich. Wenn ma se in freia Wildbahn sechn will, geaht ma am beschten zu ana Bushaltestelle. Ma braucht ziemlich viel Geduld, wenn ma des Gschöpf sechn will, weil zu ihren Lieblingsbeschäftigungen keat entweder zspat oder garnit zkemmen. Wenn se nacha endlich da sein, miaßts enk folgende Schritte ganz genau merken:

Da erschte isch da wichtigschte. Haltets enker Ticket bereit. Wenn es innen Bus geats ohne enker Ticket zum zoagen, werdedts es de Phrase „Ticket zoaaaage, du Schiachs“ heren und ehe es eich versegts, steats vor da Tiar und da Bus samt Fahrer isch dahin. Sobald es die erschte Hürde überwunden habts, miaßts eich merken, dass eich nia in die erschten zwoa Reihen hocken darfts, weil des megen se gar nit, weil neben zspat kemmen liebn ses, a während da Fahrt mitn Handy zspieln, und des kennen se dann nit tian. Des führt wiederum dazua, dass se so wild fahrn, dass es eich friager oda spater sowieso durch die zuane Tiar durchhaut.

Dann, wenns endlich hockts, kennds eigentlich vieles tian, aber es gibt a a paar No Gos. Untersteats eich im Bus zum essen, dann werden nämlich enkere Ohren durch an Lautsprecher eliminiert, der ruaft „Im Bus weard it gesse, du Ratla“. Was a gar nit geat, isch telefnoriere, weil wenn des tuasch, kennen zwoa Szenarien eintreten. Entweder er moant, du redesch mit ihm und dazehlt da zwoa Stund lang, warum du während da Fahrt nit mit dem Fahrer sprechen darfsch, oder er checkt, dass du telefoniersch und steigt die um. Wenn de Regln befolgsch, kannsch ihn leise und unauffälig bei seina Arbeit beobachten.

Wenn gnuag gsechn hasch, kannsch en berühmt berüchtigten Stopp-Knopf druckn, des wertn zwar nomal a bissl stinkn, dass er stian bleibn muaß, aber des isch ja sei Job. Entweder er hoatzt etz mit am Hunderter an da Haltestelle vorbei oder er bleibt stian. Sobald er steat, geat die hintere Tia au. Es isch wichtig, dass hinten aussteigsch. Wie auch immer, wenn aussteigsch, sagsch „Pfiat di“, weil sinsch mag er di nimma und fetzt di mitn Bus um. Etz no a wichtige Regel, wenn er dir bei an Schutzweg begegnet. A Bus bleibt nit oanfach so stian, wenn Glick hasch, steigt a a bissl auf die Bremse und wartet, bis du die vorn Bus verneigsch. Wenn sall nit tuasch, vergisst er, dass er a Brems hat, und du bicksch auf da Windschutzscheibn.

 

 

Poetry Slam (Tim Ströhle)

2024

Hallo, meine Damen und Herren. 2024 war ein verrücktes Jahr. Ich denke, da werden Sie mir auch alle zustimmen. Der alltägliche Konflikt zwischen Putin und Zelensʹkyj ging weiter und Israel feuerte noch ein paar weitere Male auf den Gazastreifen. Doch was ist 2024 noch passiert, außer Krieg? Das Jahr begann ganz normal und nach einiger Zeit war auch das Schuljahr vorbei.

Die Sommerferien schienen normal zu verlaufen, bis die Dubai-Schokolade zum Vorschein kam. Dubai hier, Dubai da, es gab gar nichts Anderes mehr in den Sozialen Medien. Doch irgendwann musste auch dieser Trend vorbeiziehen, nachdem Leute genau durch diese Schokolade obdachlos wurden und das bei einem günstigen Preis von nur 35,99. Trotzdem versuchten immer noch Leute das Wort „Dubai“ in ihre Produkte zu integrieren. Von „Dubai Döner“ bis hin zu „Dubai Spaghetti“, es gab wirklich alles.

Auch ein weiteres Wort fiel 2024 sehr oft. „Talahoon!“ Es begann erst in Frankfurt und breitete sich anschließend über die ganze Welt aus. Der einst noch unscheinbare arabische Begriff wurde schnell zum Ideal von bauchtaschentragenden Jugendlichen, obwohl niemand wirklich wusste, was er bedeutete.

Als sich nun auch dieser Teil von 2024 dem Ende zuneigte, begann eine neue Art des Begrüßens. Ab sofort begrüßten sich alle nur mehr mit einem Rütteln ihrer eigenen Hand und verschiedensten Handposen. Aus heutiger Sicht gesehen hätte man diese Zeit auch die Zeit des Busfahrergrußes nennen können.

Nun neigte sich auch schon der letzte Teil von 2024 dem Ende zu und es war der erste Winter seit langem, an dem in Tirol mal wirklich wieder Schnee auf den Straßen lag. Bald begannen die Leute mit ihren Weihnachtseinkäufen und ehe man sich versah, war auch dieser Abschnitt von 2024 wieder vorüber.

 Am Ende kam dann noch Silvester, oder wie ich es nennen würde, die Lidl-Apokalypse. Leute stürmten ganze Lidl Filialen und schliefen sogar davor, um rechtzeitig an Feuerwerkskörper zu kommen. Die Leute, die sich für besonders schlau hielten, bestellten sich schon im Sommer 1kg Kugelbomben aus Tschechien und Polen und sprengten sich dann zu Silvester fröhlich in die Luft.