Exkursion Mauthausen/Hartheim

von BRG/BORG Telfs
20. Februar 2020

Als hätte es das Wetter so gewollt, war unsere Anreise von dunklen Nebelwolken begleitet. Nach 6 Stunden kamen wir dann vor den großen Toren des Konzentrationslagers Mauthausen an. Zunächst wurden wir in Gruppen eingeteilt, dort hatten wir eine kleine Einführung in die umfangreichen Themen "Nationalsozialismus" und "Holocaust".

Die nächsten dreieinhalb Stunden hatten wir einen Rundgang durch die Anlage Mauthausen.  Für jeden von uns war es bedrückend und interessant zugleich. Wir lernten auf eine sehr offene Art viele Fakten und Zahlen zu dieser dunklen Geschichte Österreichs.

Der Kontrast zwischen der wunderschönen Landschaft und der extrem bedrückenden Stimmung war absurd. Als wir vor allem an den Gaskammern und Krematorien vorbeigingen, sank die Stimmung.

Im Vergleich zu Mauthausen sah man dem Schloss Hartheim seine dunkle Geschichte nicht an. Im Gegensatz zum KZ Mauthausen war Hartheim eine Euthanasie-Anstalt, in der behinderte Personen von den Nationalsozialisten kaltblütig ermordet wurden. „Unwertes Leben“ wurde es genannt und dort ausgelöscht. Von den 33.000 Opfern sind bisher nur 23.000 namentlich bekannt. Die Euthanasie wurde damals als "Gnadentod" bezeichnet und die Nationalsozialisten waren der festen Überzeugung, den betroffenen Personen etwas Gutes zu tun.

Auch heute ist das Thema Sterbehilfe sehr umstritten, wie man in den Medien hört. So ist Sterbehilfe in Österreich nicht erlaubt, in anderen Ländern (wie der Schweiz) der "assistierte Suizid" sehr wohl. Im Schloss Hartheim befindet sich auch eine Dauerausstellung, die sich mit dem "Wert des menschlichen Lebens" befasst, auch dem von damals lebensunwertem Leben.

Es stellt sich dennoch die Frage, ob wir uns wirklich vollständig von den Gedanken der NS Zeit gelöst haben. Zum Beispiel: Gefangenenrechte oder Abtreibung von vermeintlich behinderten ungeborenen Kindern.

Einige von uns belastete es zwar sehr viel mehr als andere, aber diese Reise wird auf jeden Fall bei jedem von uns Spuren hinterlassen.

Die Klassen 7a/7b/8t bedanken sich bei den BegleitlehrerInnen Mag. Georg Schärmer, Dr. Franz Berger, Mag. Andreas Scheiring und Mag. Tina Ebner

 

 Stimmungsbericht